Die Gemeindevertretung von Sylt hat beschlossen, ein Abwahlverfahren gegen Bürgermeister Nikolas Häckel (parteilos) einzuleiten. 26 stimmten dafür, drei dagegen, eine Person enthielt sich. Zudem wurde Häckel mit sofortiger Wirkung von seinen Amtsgeschäften suspendiert. Am 29. September können die Bürger von Sylt über seine Abwahl entscheiden. Dafür ist eine Mehrheit und mindestens 20 Prozent der Wahlberechtigten notwendig.
Der Abwahlantrag, unterstützt von CDU, Grünen, SPD und weiteren Wählergemeinschaften, wird mit einer „Zerrüttung des Vertrauensverhältnisses“ begründet und richtet sich gegen Häckels Amtsführung, nicht seine Person. Kritiker nennen seine Überforderung und Versäumnisse im Haushaltsmanagement sowie im Umgang mit der Wohnungssituation und Protestcamps. Häckel, seit Februar krankgeschrieben wegen Burn-out, ließ sich durch seinen Anwalt vertreten, der die Abwahl als skandalös bezeichnete und juristischen Widerstand ankündigte. Die Gemeinde betont, dass das Abwahlverfahren unabhängig von der Überprüfung seiner Dienstfähigkeit sei.