Rantum Inge, einst ein Bauernhof, der 1818 von Peter Tarken errichtet wurde, gehört zu den ältesten Anwesen auf der Insel. Etwa 50 Jahre nach seiner Errichtung wurde der Bauernhof um einen Gasthof erweitert.
Er thront auf einer Warft an der Ostseite Rantums, direkt am Watt. Die raue Natur und der stürmische Nordseewind hatten Mitte des 19. Jahrhunderts nur wenige Bewohner in dieser Gegend zurückgelassen. Die Gemeinde im Norden der Insel zählte damals gerade einmal 50 Einwohner.
Das Leben für die Bewohner an der Ostküste der Insel war ruhig und beschaulich.
Im Sommer mag das Leben idyllisch erscheinen, aber im Herbst und Winter sah die Lage weniger rosig aus.
Bei Sturmfluten kam das Wasser manchmal bis ins Wohnzimmer. Das Wattenmeer war wie ein Wolf im Schafspelz. 1986 wurde beschlossen, einen kleinen Deich zu bauen, um das Schlimmste zu verhindern.
Das Gebäude steht nun seit Jahren leer und wurde den Naturgewalten überlassen. Es wird behauptet, dass die ehemaligen Besitzer den langsamen Verfall bewusst in Kauf genommen haben. Einige sagen, es sei wie ein „kalter Abriss“. Dabei wird das Gebäude über einen längeren Zeitraum der Natur überlassen, ohne Pflege oder Wartung. Letztendlich verrottet es im Kern und wird unrettbar.
Dem Schicksal des alten Dorfkrugs bleibt das Anwesen jedoch erspart. Ein Sylter Unternehmer hatte das alte Gebäude in List kurz vor dem Eingreifen des Denkmalschutzes abgerissen, was ihm eine Geldstrafe von 30.000 Euro und schlechte Presse einbrachte. An seiner Stelle stehen nun Metallcontainer.
In Rantum wird anders gehandelt. Das Anwesen steht unter Denkmalschutz und die neuen Eigentümer planen eine Sanierung und die Eröffnung eines Hotels innerhalb der nächsten drei Jahre.
Bislang wurden die Pläne durch Baubestimmungen verzögert. Es wird darüber nachgedacht, das Haupthaus mit dem Nebengebäude zu verbinden und ausreichend Parkplätze zu schaffen. Der Ortsbeirat signalisierte in seiner letzten Sitzung Zustimmung zu den Plänen. Es bleibt spannend, und wir werden weiter berichten…
Text: SYLT1